Suche

Jetzt LOUNGIST werden

Kostenlos in nur 30 Sekunden registrieren!

Top-Vorteile sichern: Personal Scouting | Kontakt zu Wunscharbeitgebern | E-Bibliothek | Vortrags-Videos | Events

CAREERS LOUNGE präsentiert: Carsten K. Rath (Teil 2)

Carsten K. Rath ist einer der wenigen Keynote-Speaker in Deutschland, die zwei Themen mit demselben Grad an Expertise und Erfahrung besetzen können: Service und Leadership. Beides geht bei ihm Hand in Hand: der Service als das zentrale Alleinstellungsmerkmal der Zukunft, die Führung als entscheidende Stellschraube für den Unternehmenserfolg. Das verbindende Element: radikale Kundenorientierung auf allen Ebenen im Unternehmen. Dafür wurde er vielfach ausgezeichnet. Das Ergebnis: Kundenbegeisterung. Dafür steht Carsten K. Rath seit mehr als 25 Jahren als Führender und Unternehmer.

CAREERS LOUNGE präsentiert Personalities: Carsten K. Rath
Service Excellence, Kunden begeistern

CAREERS LOUNGE: Was bedeutet es konkret, den Mitarbeitern die Freiheit zu schenken?

Carsten K. Rath: Es bedeutet, den Menschen mündig zu sehen. Ganz konkret damit umzugehen, dass der Mensch, der in einem verantwortungsvollen Beruf arbeitet, Verantwortung bekommt. Das Zeitalter von Order und Umsetzung ist vorbei. Die jungen Menschen sind alle super ausgebildet und bringen viel mit, was sie einsetzen wollen. Es geht darum, den Rahmen zu geben, bestehend aus Verantwortung, ebenfalls die Selbstverantwortung, innerhalb dieses Rahmens ein Produkt zu kreieren, eine Dienstleistung anzubieten oder einen Verkauf zu steuern. Man muss den Menschen die Möglichkeit geben, innerhalb ihrer Fähigkeiten zu agieren. Talentbasierte Führung und Talentauswahl nach deren Lebensmotiven (LUXX Profile).

Traumjob finden?

Der Personal Scout der CAREERS LOUNGE sucht für Sie die ideale berufliche Herausforderung. Das Personal Scouting ist für Sie als LOUNGIST absolut diskret und vertraulich. Werden Sie hier LOUNGIST und leben Sie Ihren beruflichen Traum. LOUNGIST werden

Wie führe ich dann als Führungskraft? Normalerweise hat man Feedback-Gespräche und Kennzahlen. Die hat man zukünftig ebenfalls?

Wenn Sie Reinhard Sprenger lesen und glauben, dann hat er so eine ganz eigene Meinung zu Kennzahlen und zu KPIs. Natürlich bin ich davon überzeugt, dass wir da ebenfalls weiter in der Kommunikation bleiben. Ich bin jedoch kein Freund davon, zu sagen, Feedback-Gespräche führe ich einmal im Jahr oder alle zwei Monate. Ich würde mir wünschen, dass eine Kommunikation im Unternehmen herrscht, die ständig Feedback gibt, die sich ständig miteinander austauscht und klarstellt, wo man ist und wo man nicht ist. Das ist natürlich in einem hochpolitischen Umfeld, wie es in vielen Konzernen herrscht, sehr schwierig. Dieses Law and Order, was wir uns selbst geben, dient nur dazu, Hierarchien und somit eigene Machtgefüge aufrecht zu erhalten. Hierarchien haben jedoch noch nie einen Unternehmenswert geschaffen, sondern höchstens zerstört.

In Unternehmen sollte eine Kommunikation herrschen, in der man sich ständig Feedback gibt. Es sollte möglich sein, dass man sich ständig miteinander austauscht und klarstellt, wo man ist und wo man nicht ist.

Das ist sehr interessant.

Übrigens gibt es da ebenfalls eine Gegenthese. Ich bin gerne bereit, mir im gleichen Atemzug zu widersprechen. Nicht nur diese Unternehmen werden zukünftig erfolgreich sein. Streng patriarchisch geführte, hierarchische Unternehmen werden ebenfalls erfolgreich sein können, wenn die Kultur in diesem Unternehmen dazu passt. Die Problematik, die wir haben, ist, dass wir eine Kultur A) wollen, B) leben und C) kommunizieren. Viele Führungskräfte denken wie Napoleon, reden aber wie Kindergärtner.

Es gibt hierarchisch geführte Unternehmen in Deutschland, allen voran im Mittelstand, die exzellent funktionieren, weil die Kultur so ist und die Mitarbeiter sich darauf einlassen. Ich glaube, es muss alles um diese Kultur herum funktionieren. Wenn das nicht der Fall ist, haben wir einen Widerspruch. Dann lösen sich diese Unternehmen in Selbstgefallen auf.

Was können Unternehmen falsch machen, sodass sie sich auflösen?

Primäre Aufgabe eines Unternehmers ist es, das Überleben des Unternehmens zu sichern. Wenn wir uns darauf konzentrieren und den Kunden in den Mittelpunkt stellen und nicht in den Weg, den Mitarbeiter dort einsetzen, wo er Relevanz hat, und die nur zur Selbsterhaltung führende Politik rausnehmen, dann wird es dem Unternehmen deutlich besser gehen.

Das ist eines der größten Probleme, die wir uns geschaffen haben. In unserer Kultur heute geht es nicht so sehr um den Kunden, sondern mehr um die Befindlichkeit des Mitarbeiters. Achten Sie mal darauf. Im Service, ob im Restaurant oder in der Deutschen Bahn, ob Sie mit dem Flugzeug fliegen oder zur Bank gehen, wenn der Service nicht klappt, dann funktioniert er oft nicht, weil es Befindlichkeiten gibt.

In den meisten Fällen geht es nicht um den Prozess, sondern es geht darum, dass der Mensch, der Sie bedient oder Ihnen etwas verkauft, eine Befindlichkeit hat. Jetzt sollen wir Kunden uns mit der Befindlichkeit dieses Mitarbeiters auseinandersetzen. Das ist falsch. Deswegen ist eine der höchsten Aufgaben der Führungskräfte, den Mitarbeitern, die an der Schnittstelle zum Kunden sind, zu sagen, es geht ausschließlich um den Kunden und sonst niemanden. Deine Befindlichkeit lässt du bitte Zuhause.

Primäre Aufgabe eines Unternehmers ist es, das Überleben des Unternehmens zu sichern. Wenn wir uns darauf konzentrieren und den Kunden in den Mittelpunkt stellen und nicht in den Weg, den Mitarbeiter dort einsetzen, wo er Relevanz hat, und die nur zur Selbsterhaltung führende Politik rausnehmen, dann wird es dem Unternehmen deutlich besser gehen.

Können Mitarbeiter sich das antrainieren?

Das ist eine freie Entscheidung. Wir sind keine Affen, sondern der Mitarbeiter kann selbst die Entscheidung treffen, wie er sich verhält. Zwischen Reiz und Reaktion, liegt nachdenken und hineinfühlen, darin liegt das Wesentliche des Menschen. Ich verlange von meinen Mitarbeitern immer, dass sie selbstbestimmt ihre eigenen Handlungen reflektieren und sich entsprechend verhalten. Ich bin kein Freund davon, Verhalten anzutrainieren, sondern an den logischen Menschenverstand und die Menschlichkeit zu appellieren und zu sagen, das ist ein Verhalten, das in unserem Unternehmen funktioniert. Wenn deine Charakter-Trails, wenn deine Lebensmotive, darauf passen, wunderbar. Passen deine Lebensmotive nicht zu uns, dann wirst du bei uns nicht glücklich und wir nicht mit dir.

Sie plädieren also für eine sehr klare Kommunikation von Anfang an?

Das gestehen wir uns alle nicht ein. Wir glauben immer, wir sind dann schlechte Menschen oder wir haben schlecht geführt. Führung ist ganz einfach, wenn die Kommunikation klar ist. Es geht um Klarheit, Transparenz und Konsequenz. So einfach ist Führung. Die Fähigkeit der Konsequenz in der Führung, die durch Klarheit erst entstehen kann, ist das wichtigste Führungsinstrument. Wir sind aber nicht konsequent, sondern inkonsequent. Wenn wir nicht klar sind, wirkt das halbseiden, weich. Wir haben Sorge, dass der Mitarbeiter kündigt oder mich anschwärzt, wenn ich ihm eine klare Ansage mache. Das ist eine Kulturfrage. In meinem Unternehmen herrscht Klarheit vor Dringlichkeit. Das ist ein ganz wesentlicher Wert bei mir im Unternehmen. Genauso wie Konsequenz. Bei Konsequenz denkt der Mitarbeiter oft an etwas Negatives, an Punishment und Schläge. Konsequenz kann etwas Positives sein und heißt nichts anderes, als das Verhalten oder das Ergebnis des Mitarbeiters zu spiegeln in Form eines Feedbacks. Wie auch immer das ist. Mehr Geld. Mehr Lob. Mehr Schläge (lacht). Was auch immer.

Führung ist ganz einfach, wenn die Kommunikation klar ist. Es geht um Klarheit, Transparenz und Konsequenz. Die Fähigkeit der Konsequenz in der Führung, die durch Klarheit erst entstehen kann, ist das wichtigste Führungsinstrument.

Bedeutet Klarheit, dass Sie klare Regeln in Ihrem Unternehmen haben?

Ich bin kein großer Freund von Regeln. Ich bin ein Freund von einem Verhaltens-Kontext. Ich habe eine Erwartung, wie meine Mitarbeiter mit anderen Menschen umgehen. Manche passen da rein, andere nicht. Am Ende kann ich nicht verlangen, dass Menschen, die einen anderen Trail haben, einen anderen Charakter, sich verändern. Wir machen uns nur etwas vor und glauben, wir können erwachsene Menschen verändern. Ich glaube nicht daran. Wir können die Nuancen justieren - mehr nicht und schon gar nicht nachhaltig. Wir werden jedoch nicht den Menschen per se verändern. Das ist nicht die Aufgabe des Unternehmers. Die Aufgabe des Unternehmers ist, Menschen zu finden, die in der größtmöglichen Harmonie zusammenpassen und die auf das gleiche Ziel mit den gleichen Ideen hinarbeiten. Sie werden beim Fußball ja auch nicht elf Torwarte einstellen oder elf Stürmer. Sie werden immer darauf achten, dass es eine Ergänzung gibt.

Also schauen Sie bereits bei der Einstellung, welche Mitarbeiter zu Ihnen passen.

Verhältnismäßig viel zu viel Geld in Deutschland - bitte nicht falsch verstehen - wird ins Training gesteckt und viel zu wenig Geld in die Selektion. Wir trainieren uns einen Wolf für Mitarbeiter, die zum Teil gar kein Talent in dem Bereich, für den wir sie aussuchten, haben. Deshalb habe ich mich zum LUXX-Master ausbilden lassen.

Wenn ein Unternehmen nicht die richtigen Leute findet, woran liegt es?

Unternehmen suchen auf die falsche Art und Weise. Sie haben gar keine Vorstellung davon, was sie suchen und sie machen Kompromisse bei der Einstellung, weil sie selber nicht klar sind. Noch mal: Ich vermisse in den deutschen Unternehmen häufig Klarheit! Auf der einen Seite kommunizieren die Führungskräfte große Klarheit, behaupten immer, dass alles transparent ist, aber es wird nicht gelebt. Man sieht es am Ergebnis der Mitarbeiter. Es wird nicht gelebt. Das ist eine der großen Führungsschwächen, die wir haben. Wir haben eine cc und bcc Kultur.

Sie selbst sind Unternehmer und haben zusätzlich den Weg als Coach und Speaker eingeschlagen. Wie ist es dazu gekommen, dass Sie noch diesen zweiten Weg eingeschlagen haben?

Das Leben ist voll. Ich habe Freude daran. Und mich haben Menschen gefragt, ob ich ihnen helfen kann, sie ein Stück weit zu begleiten oder ob ich meine Thesen, die ich in meinen Unternehmen lebe, transparent kommunizieren kann. Das habe ich gerne getan und so ist daraus ein Geschäft entstanden.

Wer sind Ihre Vorbilder? Also jetzt Vorbilder als Manager oder Leader?

Ich tue mich schwer, einzelne Menschen zu nennen. Ich hatte immer das Glück in meiner jungen Karriere, viele Menschen kennenzulernen, die meine Mentoren waren. Es gab jedoch nicht einen Mentor, von dem ich gesagt habe, so möchte ich sein, das ist mein Vorbild. Es gab immer einzelne Stücke bei diesen Menschen, die ich mir rausgenommen habe, die ich besonders gut fand. Also Menschen zum Teil in der Literatur, in der Management-Literatur. Das sind zum Teil Menschen, die selber Unternehmer sind. Das sind zum Teil Mitarbeiter. Ich sehe mir weniger die Karriereposition an als mehr das, was sie leisten können.

Was bedeutet Erfolg für Sie?

Darüber habe ich gerade ein Buch geschrieben mit dem Titel "Schluss mit Everybody's Darling". Erfolg ist ja schon per se eingebettet in eine Maßeinheit. Wenn ich messe, vergleiche ich. Wenn ich vergleiche, werde ich ähnlicher. Ein Vergleich führt nicht unbedingt dazu, dass ich besser werde, sondern dazu, dass ich mich einem anderen Motiv annähere. Das finde ich sehr schwierig. Gleichwohl ist natürlich Erfolg etwas, das in unterschiedlichen Lebensphasen in unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Dinge auslöst.

Für den einen Menschen bedeutet Erfolg, Geld, für den anderen Macht, für den anderen wiederum Zeit. Für wieder jemand anderen bedeutet es familiäre Freude. Ich glaube, Erfolg ändert sich in den Generationen, ändert sich also in den einzelnen Lebensphasen und ändert sich immer wieder in einer Person. Für mich bedeutet Erfolg heute allem voran Freiheit. Das ist mein größter Erfolg. Umso mehr Freiheit ich leben kann, umso mehr Freiheiten ich mir erarbeite und habe, umso erfolgreicher schätze ich mich selbst ein.

Sie haben ein sehr großes Pensum - wie schaffen Sie Ihre Work-Life-Balance?


Ich halte von Work-Life-Balance überhaupt nichts. Warum soll ich irgendwas in meinem Leben ausbalancieren müssen? Ich lebe ja nur ein Leben. Ich lebe ja nicht geschäftlich und lebe privat, sondern es ist alles im Fluss. Es ist ein Fluss des Lebens. Von daher muss es für alles natürlich Zeit geben. Wenn ich hingehe und muss ein Zeitmanagement dahinter packen, habe ich etwas verkehrt gemacht. Ich laufe, wenn ich Lust habe zu laufen, mache Yoga, wenn ich Lust habe, Yoga zu machen. Das muss alles irgendwie zusammenpassen.

Also passt bei Ihnen alles super zusammen.

Nicht immer (lacht). Es gibt viele Tage, da passt rein gar nichts zusammen. Es gibt Tage, da habe ich einen Bad-Hair-Day. Es gibt Tage, da habe ich einen Bad-Mood-Day. Es gibt Tage, da habe ich einen Bad-Customer-Day. Ich habe viele Tage, die ich mir manchmal anders wünsche als sie sind (lacht), ich nehme sie jedoch, wie sie kommen.

Buchtipp

Lesen Sie das Buch von Carsten K. Rath: Schluss mit Everybody's Darling! Warum wir besser leben, wenn wir uns nicht mehr für andere verbiegen: zum Buch

Website von Carsten K. Rath

Veranstaltungen

Exklusive Events veranstaltet von der CAREERS LOUNGE und ihren Partnern. Für Ihre Insider-Einblicke in neue Trends und Themen.

Über uns

CAREERS LOUNGE ist der Treffpunkt für erfolgreiche und inspirierende Persönlichkeiten. Für alle, die neue Wege gehen wollen. Im Leben und im Business.

Kontakt

Nehmen Sie Kontakt auf. Teilen Sie uns mit, was Sie interessiert und fasziniert. Wir freuen uns auf Sie.

Werben

Zeigen Sie Flagge in der CAREERS LOUNGE. Wir beraten Sie gern zu den Werbemöglichkeiten