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Gastbeitrag von Dennis Fischer

Future Work Skills – fit für morgen

Von Algorithmen gesteuert, von Robotern ersetzt, von KI abgehängt - Menschen machen sich große Sorgen, welche Rolle sie in der Wirtschaft von morgen noch spielen werden. Meine Überzeugung: Mit den Future Work Skills eine sehr große.

CAREERS LOUNGE präsentiert Gastbeiträge: Dennis Fischer
Macht Künstliche Intelligenz Menschen überflüssig?

Seit vielen Jahren genieße ich das Privileg, mit intelligenten Menschen über ihre Arbeit, ihre Unternehmen und ihre Erfolge zu sprechen. Durch meine Keynotes und Trainings bin ich bei zahlreichen Konzernen und Mittelständlern zu Gast und erstaunlicherweise führen die Gespräche dort oft zur gleichen Frage: Was sind die wichtigsten Kompetenzen für die Zukunft? Man könnte meinen, darüber sei nun wirklich alles gesagt. Tatsache ist allerdings, die Gespräche darüber und das Nachdenken hören niemals auf. So sehr wir auch im Hier und Jetzt leben – nichts fasziniert uns mehr als das, was noch kommt und wie wir mit den Herausforderungen der Zukunft fertig werden.

Macht Künstliche Intelligenz Menschen überflüssig?

Wir machen im Moment sehr widersprüchliche Erfahrungen. Auf der einen Seite haben wir die Sorge, immer intelligentere Maschinen ließen uns zunehmend alt aussehen. Auf der anderen Seite sehen wir einen weltweiten Wettbewerb um die talentiertesten Köpfe, so hart wie nie zuvor. Wie passt das zusammen? Die Antwort: In der Wirtschaft von morgen wird der Mensch nicht überflüssig. Im Gegenteil: Menschen, die die Zeichen der Zeit erkennen und wichtige Zukunftskompetenzen erwerben, stehen vor einmaligen Chancen.

Set menschlicher Stärken macht den Unterschied

Um diese Chancen zu nutzen, müssen wir endlich aufhören, hektisch die Lücken zu füllen, die uns intelligente Automaten noch lassen, in ständiger Angst auch von dort bald schon wieder durch die nächste Roboter-Generation vertrieben zu werden. Stattdessen sollten wir daran arbeiten, eine neue Souveränität zu erreichen, mit dem, was uns als Menschen wirklich ausmacht, was einzigartig und unersetzbar ist. Diese Essentials habe ich in meinem neuen Buch zusammengestellt. Das sind keine künstlich konstruierten, futuristischen Spezialkompetenzen, die am Ende nur wenige beherrschen werden. Vielmehr ist es im Gegenteil ein überschaubares Set unserer ureigensten Stärken, die wir nur wieder ernstnehmen müssen. Das, was uns auch in Zukunft fundamental von jeder noch so schlauen KI unterscheiden wird. Hier sind einige der Wichtigsten:

Empathie  

Empathie ist vielleicht die wichtigste Zukunftskompetenz. Sie ist die unverzichtbare Bedingung für befriedigende menschliche Kooperation. Natürlich wissen wir alle, dass Empathie die Fähigkeit auf den Begriff bringt, Gefühle und Gedanken eines Gegenübers nachzuempfinden und diese Nachempfindung auch auszudrücken. Jemanden, der nicht emphatisch ist, erleben wir als kalt und nüchtern. Kurz gesagt: Ihm fehlt die Menschlichkeit. Dabei mangelt es meiner Erfahrung nach oftmals gar nicht so sehr an der Fähigkeit, sondern vor allem an der Bereitschaft, empathisch zu sein. Wenn wir häufiger versuchen würden, die Welt durch die Augen unseres Gegenübers zu sehen und uns wirklich in die Person einzufühlen, könnten viele Konflikte vermieden werden und Teams deutlich erfolgreicher zusammenarbeiten.

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Drei Arten von Empathie

Empathie begegnet uns auf dreierlei Art: als emotionale, als kognitive und als soziale Empathie. Sie wirkt also viel umfassender auf unser Verhalten, als wir das normalerweise denken. Und genau deshalb ist sie so wichtig. Am geläufigsten ist uns die emotionale Empathie, also die Fähigkeit zum Mitgefühl. Wir kennen diese Momente, wenn uns das Lachen eines anderen ansteckt oder seine Trauer in uns das gleiche Gefühl auslöst. Emotionale Empathie schafft Nähe und Vertrautheit.

Emotionale, kognitive und soziale Empathie

Die zweite Form der Empathie ist die kognitive Empathie. Sie erlaubt uns, Motive und Empfindungen unseres Gegenübers nachzuvollziehen, ohne sie selbst zu teilen. Nicht das Mitfühlen steht im Mittelpunkt, sondern das Verstehen. Mit kognitiver Empathie erkennen wir, warum jemand so handelt, wie er handelt, weil wir seine Perspektive einnehmen können, seine Lage verstehen. Mit sozialer Empathie schließlich gelingt es uns, erfolgreich in Gruppen zu agieren und auf das Gruppenverhalten einzuwirken. Keine erfolgreiche Führungspersönlichkeit kommt ohne soziale Empathie aus.

Auch wenn wir uns inzwischen vielleicht vorstellen können, dass sich kognitive und soziale Empathie mit KI irgendwann einmal simulieren lassen, ist kaum damit zu rechnen, dass das mit emotionaler Empathie ebenfalls gelingt. Und selbst wenn, es wäre immer noch nicht Empathie, sondern Simulation von Empathie. Es lohnt sich deshalb, Empathie offensiv zu gebrauchen, statt sie als „menschliche Schwäche“ oder „Gefühlsduselei“ schamhaft zu verstecken. Und das Beste ist: Man kann Empathie sogar ganz bewusst trainieren. Damit wird sie zu einer ganz besonderen menschlichen Stärke.

Lebenslanges Lernen

Ich weiß, der Begriff klingt abschreckend. Das liegt aber nur daran, dass wir ihn häufig falsch verstehen. Richtig verstanden ist lebenslanges Lernen ein wichtiger Skill. Wer seine Ausbildung oder sein Studium hinter sich hat, möchte mit Lernen eigentlich nichts mehr zu tun haben. Es ist anstrengend, praxisfern und oft staubtrocken. Häufig ist mit Lernen leider nichts anderes gemeint, als stur nachzumachen, was ein Lehrer vormacht. Lebenslanges Lernen heißt aber gerade nicht, immer wieder die Schulbank zu drücken. Im Gegenteil: Es ist die Fähigkeit, vom Leben selbst und im Leben zu lernen. Das bedeutet, aufmerksam zu bleiben und Neues zu entdecken, statt sich hinter dem Wissen zu verbarrikadieren, was man schon hat. Ich halte es sogar für wünschenswert, die Schulzeit zu verkürzen, um noch früher in den direkten Austausch mit der Realität zu kommen. Mein Motto lautet: „Create Experiences. Not Lessons!“

Leider gibt es immer noch die Vorstellung, das Leben bestehe aus zwei Phasen. Eine passive Phase, in der man Wissen anhäuft und eine aktive Phase, in der man das Wissen anwendet. Wer so denkt, verwechselt den Menschen allerdings mit einer Maschine, die immer einen Impuls von außen braucht. Denn was uns gerade auszeichnet ist, dass wir auch dann wissbegierig sind, wenn uns niemand zum Lernen auffordert. Begegnet uns etwas zum ersten Mal, ist unsere Neugier geweckt und wir wollen mehr darüber erfahren. Wenn uns etwas wirklich interessiert, wenn wir etwas unbedingt wissen wollen, vergessen wir die Mühe, die vielleicht damit verbunden ist. Es macht uns Spaß, „blinde Flecken“ zu überwinden. Und das alles passiert aus uns selbst heraus, aus unserem Interesse an der Welt und am Leben, am Erfolg und daran, an unserem Wissen zu wachsen. Es gibt gute Möglichkeiten, aufmerksamer zu werden für die eigene Neugier und zu lernen, wie man lebenslang lernt – ohne Schule, ohne Zwang, aber dafür mit Begeisterung.

Kreativität

Auf den gängigen Jobportalen ist „Kreativität“ inzwischen eine absolut selbstverständliche Anforderung. Egal ob ein Drogeriemarktmanager oder ein Versicherungsmitarbeiter gesucht wird – kreativ sollten beide sein. Im Duden findet man den Begriff Kreativität übrigens erst seit 1973. Und was wir genau erwarten, wenn jemand kreativ sein soll, ist nicht immer ganz klar.

Suche nach neuen Lösungen

So viel steht fest: Kreativität ist immer dann im Spiel, wenn etwas Neues entsteht. Das kann ein Kunstwerk sein oder ein Gebrauchsgegenstand, ein Gedicht oder ein Geschäftsmodell. Wir reden dann gerne von einer „guten Idee“ oder einem „Einfall“. Das klingt ein bisschen so, als würde Neues von außen kommen, also „einfallen“. Das geht aber am eigentlichen Kern der Kreativität vorbei. Denn Kreativität ist eine Fähigkeit, sogar eine, die man schulen kann. Sie beginnt damit, den Status quo zu hinterfragen. Warum ist etwas so, wie es ist? Könnte es nicht auch ganz anders sein? Hat man erstmal damit angefangen, Dinge in Frage zu stellen, folgt das Nachdenken über Alternativen. Das kann ganz spielerisch nebenbei passieren, oder zu einer konzentrierten Suche nach neuen, besseren Lösungen werden.

Neue Zusammenhänge entdecken

In meiner eigenen Definition ist Kreativität die Kombination zweier – vorher noch nie kombinierter – Dinge. Egal ob man dabei eher problemlösend kreativ ist oder schöpferisch – in jedem Fall bringt man Dinge in einen Zusammenhang, die es vorher nicht waren. Wer kreativ ist, liebt Überraschungen und ist ständig auf der Suche nach ihnen. Wo andere nur Probleme sehen, entdeckt er Lösungen und hat Spaß daran, um die Ecke zu denken.

Ich bin davon überzeugt, dass jedem Menschen Kreativität von Natur aus mitgegeben ist. Wer Kindern beim Spielen zusieht, weiß sofort, was ich meine. Aber warum empfinden sich dann so viele von uns als unkreativ? Die Antwort mag überraschend sein: Häufig fehlt uns einfach das kreative Selbstvertrauen. Denn wer Dinge hinterfragt, die immer schon so waren, der muss mutig sein, aushalten, dass andere den Kopf schütteln oder die kreative Idee verlachen. Künstler haben das erlebt, genauso wie Wissenschaftler oder erfolgreiche Unternehmer am Beginn ihrer Karriere. Es ist deshalb wichtig, schon bei Kindern dieses kreative Selbstvertrauen zu stärken, sie zu ermutigen, wenn sie um die Ecke denken und nicht autoritär „auf Linie“ bringen. Es ist verrückt, dass uns als jungen Menschen genau die Fähigkeit „aberzogen“ wird, die wir später für fast jeden Beruf so selbstverständlich mitbringen sollen.

Ich habe insgesamt neun Future Work Skills identifiziert. Neben Empathie, lebenslangem Lernen und Kreativität gehören dazu: Resilienz, Selbstmanagement, komplexe Probleme lösen, kritisches Denken, kommunikative Kompetenz und unternehmerisches Denken. Zusammen können sie darüber entscheiden, welche Rolle wir in der Arbeitswelt von Morgen spielen werden. Das heißt aber auch, es hängt nicht von der technischen Entwicklung ab, wie unsere Zukunft aussieht. Es ist nicht unser Schicksal, die Lücken zu füllen, die Maschinen für uns lassen. Wir haben es vielmehr selbst in der Hand.

Weitere Lektüre:

Buchtipp: Future Work Skills

 

 

CAREERS LOUNGE BUCHTIPP:

Dennis Fischer: Future Work Skills.
Die 9 wichtigsten Kompetenzen für deine berufliche Zukunft

224 Seiten, Paperback
ISBN: 978-3-96739-098-8
€ 25,00 (D) | € 25,80 (A)
GABAL Verlag

 

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