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CAREERS LOUNGE präsentiert Personalities: Robert Jasper Teil 2

Robert Jasper gehört zu den führenden Extrembergsteigern weltweit und wurde bekannt als alpiner Zehnkämpfer. Im extremen Alpin-Bereich, im Eis und Mixed-Gelände setzt er neue, internationale Maßstäbe. Seine besondere Leidenschaft gilt dem Soloklettern. Er hat mehr als 100 der schwierigsten Routen in den Nordwänden der Alpen solo durchstiegen, einige davon als Erstbegehungen. 1991 sorgte er in der Öffentlichkeit für Furore, als er innerhalb eines Jahres solo die drei größten Nordwände der Alpen (Eiger, Matterhorn und Grandes Jorasses) in Rekordzeit durchstieg. Heute führen seine Expeditionen in die entlegensten Gebirge der Welt, ins Everest Gebiet im Himalaya und nach Patagonien.

CAREERS LOUNGE präsentiert Personalities: Robert Jasper
Robert Jasper – Extrembergsteiger

CAREERS LOUNGE: Bei so einer extremen Expedition wie in Grönland, kommt da nicht manchmal der Gedanke, ich gebe lieber auf und gehe zurück?

Robert Jasper: Ja, der kommt unweigerlich. Das Schlimme ist, wenn man sich selber Ziele setzt, dann ist es noch viel schwieriger. Wenn ein Chef sagen würde, du musst das machen, dann wäre es nicht der eigene Traum und nicht das eigene Ziel. Und dann ist es natürlich viel leichter wegzulaufen. Bei lebensbedrohlichen Gründen würde ich sofort sagen, ich drehe um und hätte kein schlechtes Gewissen vor mir selber. Dann war es richtig, du bist umgedreht, du hast vielleicht die Route falsch eingeschätzt, die war objektiv absolut lebensgefährlich, sprich da sind vielleicht riesige Fels- oder Eisbrocken drüber gehangen, die hätten dich dann erschlagen, du hast es vielleicht falsch eingeschätzt , also da würde ich sofort umdrehen.

Das Gefühl keine Lust mehr zu haben, zum Beispiel weil mir Strapazen zu groß sind, wäre für mich kein wirklich ziehendes Argument. Da würde ich sagen: "Du bist halt eine Flasche!" Das wäre nichts für mich, weil ich es ja für mich selber schaffen will! Das ist eine gute Parallele zum Berufsleben: Es ist wichtig, dass jeder Einzelne sich mit dem Projekt identifiziert und dass eine Führungskraft es schafft, die Mitarbeiter so zu motivieren und einzubinden, dass ein Projekt zum eigenen Projekt wird. Dann leistet jeder Einzelne viel, viel mehr und wundert sich, wie viel ein Mensch schaffen kann.

Das Gefühl keine Lust mehr zu haben, wäre für mich kein ziehendes Argument, weil ich es für mich selber schaffen will! Das ist eine gute Parallele zum Berufsleben: Es ist wichtig, dass man sich mit dem Projekt identifiziert und dass eine Führungskraft es schafft, die Mitarbeiter so zu motivieren und einzubinden, dass ein Projekt zum eigenen Projekt wird. Dann leistet der Einzelne viel, viel mehr und wundert sich, wie viel ein Mensch schaffen kann.

Auf das Business übertragen würden Sie sagen, dass es Chefs oder Führungskräfte schaffen sollten, ihre Mitarbeiter so einzubinden, dass diese ihr Projekt zum eigenen machen?

Das ist die Kunst! Was Menschen leisten können, wenn sie wirklich dahinterstehen, ist unglaublich. Mein Beispiel ist extrem, aber selbst bei einer kleinen Wanderung, kann man das erleben. Die wenigsten Menschen sind es gewohnt, zu Fuß einen Berg hochzusteigen. Ich bin ja auch als Coach mit Führungskräften und Gruppen unterwegs. Wenn man geneinsam ins Tal hinunterschaut, wundern sich die meisten, dass sie es schon relativ weit den Berg hinauf gestiegen sind und glauben gar nicht, dass sie das aus eigener Kraft geschafft haben.

Wenn man aus eigenem Antrieb geht, weil man auf eine Berghütte oder auf einen Wandergipfel hochsteigen will, dann ist man motiviert. Man tut es, weil man sich selbst dieses Ziel gesetzt hat. Mit dieser Motivation ist es viel leichter, die Strapazen zu überwinden, als wenn der Bergführer oder ein Chef sagen würde: "Ihr müsst jetzt da hoch". Das ist eine ganz andere Herangehensweise.

Sie sind mit Führungskräften unterwegs, was können die Menschen von Ihnen lernen?

In der Bergphilosophie oder im Bergsteigen steckt viel natürliches Leben drin, auch ethische Ansätze. Die Natur hat gewisse Gesetzmäßigkeiten und als Bergsteiger oder als Mensch in der Natur muss man sich diesen Gesetzen wieder unterwerfen.

Um bei meinen Unternehmungen sicher unterwegs zu sein, brauche ich Strategien, Planung sowie aktives Risikomanagement und Bewusstsein. Ich muss meine Wahrnehmung schulen damit ich nicht blind in mein Verderben laufe, sondern Erfolg habe. All diese Elemente, die fachliche Kompetenz und Fitness voraussetzen, sind wesentliche Elemente von denen Führungskräfte profitieren können.

In der Stadt geht man früh aus dem Haus, wer schaut da noch aufs Wetter? Wenn es regnet, hat man vielleicht einen Regenschirm dabei, man geht in die U-Bahn, S-Bahn, man ist unter Dach, also eigentlich ist die Natur jetzt gar nicht mehr so wichtig auf den ersten Blick für einen Stadtmenschen. Wenn man mit einfachen Mitteln in der Wildnis lebt, dann muss man gegenteilig leben. Es bedeutet, sehr auf die Natur zu schauen, sich anzupassen und ein gewisses Unterwerfen unter die Natur, weil ich anders da gar nicht überleben kann. Die Menschen haben über viele tausend Jahre so gelebt, erst seit vielleicht hundert oder fünfzig Jahren leben wir anders. Deswegen glaube ich, wenn man den Klimawandel sieht oder Probleme, die auf uns zukommen, dass wir auch als moderner Mensch umdenken müssen.

Was Menschen leisten können, wenn sie wirklich hinter einer Sache stehen, ist unglaublich. Schon bei einer kleinen Wanderung, kann man das erleben. Die wenigsten Menschen sind es gewohnt, zu Fuß einen Berg hochzusteigen. Wenn sie aus eigenem Antrieb gehen, weil sie auf eine Berghütte hochsteigen wollen, dann sind sie motiviert. Sie tun es, weil sie sich selber dieses Ziel gesetzt haben. Mit dieser Motivation ist es viel leichter, die Strapazen zu überwinden.

Als Sie zurückgekommen sind von der Expedition, bei der Sie mit so wenig Gepäck und so wenig Dingen ausgekommen sind, was haben Sie verändert?

Es war für mich extrem spannend nach diesen dreißig Tagen in der Wildnis zurückzukommen. Ich bin in einen kleinen Inuit-Ort gekommen, Inuit sind Eskimos, die in Grönland leben, und ich habe das so empfunden, als ob es Außenstationen unserer Zivilisation sind. Einerseits leben sie schon mit modernen technischen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel Motorbooten und Ski-Doos und haben Satellitenempfang, aber andererseits leben sie zum Großteil mit der Natur. Sie fahren raus zum Jagen, zum Fischen. Als ich zurückgekommen bin, hatte ich das Gefühl, diese dreißig Tage waren wie auf einem anderen Planeten. Ich habe das so empfunden, als ob es auf unserer Welt verschiedene Welten gibt. Dieser kleine Inuit-Ort war wie eine Schleuse zurück zu unserer Welt. Für mich war es spannend. Klar konnte ich noch sprechen, aber es war fast so, als wenn ich wieder sprechen lernen muss. Das Kommunizieren hat wahnsinnig Spaß gemacht, aber es war extrem anstrengend. Es war ein total interessantes Gefühl, unsere Welt mit neuen Augen sehen.

Und als Sie dann zu Hause waren, haben Sie da etwas verändert?

Ich habe sehr viel Ruhe und Kraft von der Natur mitgebracht. Das ist die Message: Unsere gestressten Leute, gerade in der Stadt, wenn die mal nur einen Spaziergang durch einen grünen Park machen würden oder mal am Sonntag rausgehen, vielleicht auch mal alleine einen Spaziergang durch den Wald unternehmen... Also ich bin überzeugt davon, dass uns Menschen das wahnsinnig viel Kraft gibt.

Die Verbindung mit der Natur zu suchen, gibt neue Kraft?

Genau, einfach Ruhe in der Natur, das gibt meiner Meinung sehr, sehr viel Kraft und Energie.

Der Alltag von Managern ist geprägt von Informationsflut, Arbeitsverdichtung und Agilität, was geben Sie diesen Menschen mit?

Es gibt immer Höhen und Tiefen - oder Berge und Täler. Und im Prinzip dreht sich auch alles im Kreis. Bei so einer Expedition kommst du auf dem Gipfel an und das ist Highlight, das I-Tüpfelchen. Gleichzeitig bewege ich mich in der Todeszone, bin am weitesten weg von der Zivilisation, von zu Hause.

Logischerweise denkst du, du musst jetzt auch wieder gesund da runterkommen von der Wand, vom Gipfel, du musst gesund wieder zurückpaddeln. Das Abenteuer ist ja auch dann erst zu Ende. Man hat es erst geschafft, wenn man wieder sicheren Boden unter den Füßen hat, sprich der Kreis muss sich irgendwo schließen.

Deswegen habe ich meine Erstbegehung, diese neue Route in Grönland "Stone Circle" genannt, weil das für mich so symbolisch war. Diese Expedition und das ganze Leben ist ein steiniger Weg. Wenn sich das als Kreis schließt, dann ist es für mich ein schönes Gefühl. Das ist ein richtiger Wert, weil ich dann dieses Abenteuer auch gut abgeschlossen habe und den Erfolg so im Herzen, in der Seele gespürt habe.

Klar, unterm Strich ist das auch das Business. Mit Vorträgen sind die Sponsoren auch erst zufrieden oder happy, wenn du diesen Kreis geschlossen hast, sprich, wenn du das Ergebnis mit nach Hause gebracht hast. So ist es in jedem Job oder bei jedem Projekt, dass man bereit sein muss, diesen Gipfel zu schaffen, aber wenn wir den geschafft haben, müssen wir auch den Erfolg mit runterbringen.

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Wie kann man den Erfolg mit runterbringen?

Viele haben ein Problem damit. Absturz ins Tal ist natürlich für einen Bergsteiger tödlich und Absturz will auch keiner im Geschäftsleben oder im Business. Aber so ein gewisses Zurückkommen ins Basislager oder den Kreis zu schließen, das ist wichtig und braucht natürlich auch Zeit. Man muss sich diese Zeit nehmen für große Projekte. Den Umgang mit der Geschwindigkeit oder dem Tempo, darf man nicht außer Acht lassen. Wobei wir bei der Achtsamkeit gelandet wären, bei bewusstem Umgang mit den eigenen Ressourcen. Ausdauertraining ist sehr gut geeignet, um wieder zur Ruhe zu kommen, aber auch ein Spaziergang kann hier helfen! Bewusstsein, sich bewusst werden, das eine reine Aufwärtsspirale mit sehr großen Risiken verbunden ist und die solide Basis eben im Tal sein sollte, nicht in der Todeszone wie wir Bergsteiger die Gipfelregionen der Achttausender bezeichnen!

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